Infoabend mit Michael Bischoff
Zeitungsartikel zum Infoabend im Jugendzentrum Armstorf am 31.01.2013 aus der Bremervörder Zeitung.
Rund 120 Interessierte fanden beim Solarstromabend im Jugendzentrum Armstorf reichlich Fachwissen, verständlich vermittelt, vor.
Armstorf (sk). Die Nachfrage nach Solarstrom steigt weiter rasant - und damit steigt auch der Wissensbedarf in der Bevölkerung. „Viele Fragen rund um diese Themen werden uns täglich gestellt“, sagt Michael Bischoff. Der Zimmerermeister, Gebäudeenergieberater des Handwerks und Fachberater für Photovoltaik hat deswegen nun erneut zu einem Solarstromabend in das Jugendzentrum Armstorf eingeladen.
Rund 120 Interessierte waren der Einladung des Elektromeisters Ralf Bischoff und seines Partners Marko Tacke, IBC Solar AG, gefolgt. „Eine in unseren Augen sehr gut besuchte Veranstaltung“, äußert sich Michael Bischoff zufrieden. Reichlich Input erwartete die Besucher.
So skizzierte Bischoff die Entstehungsgeschichte der Solarstromtechnik aus der Raumfahrttechnik der 60er Jahre bis hin zum EEG 2004. Mit beeindruckendem Ergebnis: In den gut 40 Jahren ihrer Existenz „ist Solarstromerzeugung in Deutschland zum festen Bestandteil der Energieversorgung aller Gebäudearten geworden“.
Eine Entwicklung, die fortgesetzt werden möchte. Anhand einer Studie zeigte der Fachberater für Photovoltaik, wie man mithilfe der richtigen Ausrichtung mitunter große Erfolge in der Energiegewinnung erzielen kann. Im Mittelpunkt stand dabei die sogenannte Ost-West-Ausrichtung der Solarstrom-Anlage. „Zahlreiche Konstruktionsbeispiele zeigen, dass seit drei Jahren Solarstromanlagen mit Ost-West-Komponenten erfolgreich betrieben werden.“
Natürlich, betonte IBC Solar Fachberater Marko Tacke, müsse jedes Solarstrom-Projekt individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt werden. Tacke wies dabei insbesondere auf den Nutzen von Energiesystemen mit Speichermöglichkeiten hin. Diese könnten nachgerüstet oder bereits integriert in Neuanlagen verwendet werden, sowohl als Gleich- als auch als Wechselspannungssysteme. „Diese Systeme dienen alle einem Zweck: Sie speichern Solarstrom für die Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint.“ Durch Photovoltaik könne, was den Gebäudeverbrauch betrifft, in der Regel eine Unabhängigkeit vom Stromanbieter erreicht werden. „Die sogenannte „Autarkiequote“ kann bei einer Photovoltaikanlage ohne Batteriesystem bis zu 40 Prozent und mit Batterie sogar bis zu 80 Prozent betragen.“ Tacke empfahl in diesem Zusammenhang einen Besuch der Internetseite der IBC Solar AG. „Dort kann jeder die Parameter seines Bedarfs in den Solarstromrechner eingeben und Varianten der Erträge darstellen lassen.“
Ralf Bischoff zeigte weitere Möglichkeiten zur Speicherung von Solarstrom auf. Zusammen mit Detlef Kless von der Firma Konz stellt er die Option vor, mithilfe einer Brauchwasserwärmepumpe Sonnenstrom in Warmwasser umzuwandeln. „Insbesondere im Sommer ist das eine sehr lohnende Sache, weil die Heizungsanlage dann komplett Pause machen kann und die Warmwasserbereitstellung durch Öl oder Gas entfällt“, erklärte der Fachmann und gab einen Ausblick: In Zukunft werde es möglich sein, den gewonnen Strom in Fahrzeugen wie Elektroautos oder Roller zu speichern, Durchlauferhitzer zu betreiben oder beispielsweise intelligente Waschmaschinen oder Kühltruhen zu entwickeln.
Eine Errungenschaft, die zwar nicht unbedingt in diesen Kontext passt, wohl aber für jeden Anlagenbetreiber von Vorteil sein kann, ist die Datenüberwachung von Solarstromanlagen. Der Elektromeister erläuterte: „Durch die Visualisierung von Ertragskurven auf den Portalen im Internet könnten kleinste Veränderungen aufgespürt werden.“ Rund 200 Solarstromanlagen, die von den Brüdern gebaut wurden, sind bereits mit einer solcher Überwachung ausgestattet. „Und nebenbei ist es natürlich eine tolle Sache, im Urlaub von Mallorca aus die Sonnenkurven von Zuhause zu betrachten.“